• 1971
    Das Dorf zählt 575 Einwohner.
    Der Bebauungsplan Vollmert-West, welcher im Anschluß an das größere Vollmert-Baugebiet Raum für sechs zusätzliche Wohngebäude bietet, wird beschlossen.
    Erschließung des Baugebiets Schmer.
    In diesem Jahr halten die Morsbacher den Hagelfeiertag am 4. Juli noch hoch und begehen ihn. Dieser wurde seit 1739 nach verheerenden Hagelschlägen abgehalten. Da jedoch kein ordentlicher Gottesdienstbesuch mehr zustande kommt, beschließt der Kirchengemeinderat Mitte der siebziger Jahre, dieses Ereignisses zukünftig am ersten Juli-Sonntag im Rahmen des regulären Gottesdienstes zu gedenken.
    Bei der Bürgeranhörung über die Eingliederung der Gemeinde Morsbach in die Stadt Künzelsau stimmen 270 von 362 Stimmberechtigten ab. 32 sind für, 236 gegen die Eingemeindung. Da jedoch das Land erheblichen Druck auf die kleinen Kommunen ausübt, ist die Aufgabe der Selbständigkeit zwangsläufig. Morsbach gelingt es, im Gegensatz zu seinen Nachbarn, ein Jahr später mit Künzelsau zusammenzugehen. Wichtige Maßnahmen sollten noch vorher eingeleitet werden.

    1972
    Beschluß der Bebauungspläne Vollmert-Ost und Langen.
    Mit dem Bau der Leichenhalle, welche nach Architekt Georg Rehbergs Plänen in diesem Jahr begonnen und im folgenden eingeweiht (16.12.73) wird, gehorcht man den modernen gesundheitspolizeilichen Vorschriften. Von nun ab werden Leichen nicht mehr in den Wohnhäusern aufgebahrt.
    Erste Person, die darin zu liegen kommt, wird ausgerechnet Frau Mathilde Karle, welche den Garten zu diesem Bau zur Verfügung stellte (+ 13.12.73).

    1973
    Dieses Jahr bringt die Eingemeindung in die Stadt Künzelsau zum 1. Januar. Alois Kretsch zieht als Vertreter Morsbachs in den Künzelsauer Gemeinderat ein.
    Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Morsbach-Buchenmühle.
    Im Sommer wird das 1. Kinderkirch- und Gemeindefest abgehalten. Ursprünglich feierte man dieses im Grünen oben am Wald, doch nach der Fertigstellung von Sportplatz und Sportheim erweist es sich als praktischer, sich dort niederzulassen, wo Küche und Toiletten benutzt werden können.
    Das Kelterdach, welches erhebliche Schäden aufweist, wird geflickt.
    Die Hochspannungsleitung mit 110.000 Volt zieht große Lichtbögen infolge Beschwerung durch Eis und Schnee. Die Evakuierung bedrohter Gebäude wird erwogen.
    Ende Dezember erfolgt die Auflösung der Poststelle. Da sich die kleinen Poststellen für die Bundespost wirtschaftlich nicht mehr rentieren, werden diese im ganzen Land geschlossen. Der Landzusteller, der zukünftig vom Postamt in Künzelsau aus startet, übernimmt den Verkauf der Briefmarken, Postsparkassendienste und vieles mehr.

    1974
    Ausbau des Wieswegs.
    Der Verein der Schäferhundezüchter baut sich ein Vereinsheim im Gewann Ofenwiesen und weiht es im folgenden Jahr ein.
    Noch in diesem Jahr soll die Kelter zur Turnhalle ausgebaut werden – ein Wunsch der unerfüllt bleibt.
    Joseph Kindtner gründet einen Werkzeugbaubetrieb.

    1975
    Verlängerung des Baugebiets Vollmert-West.
    Bei Willy v. Berg werden zwei große Stahlsilos dem sechs Jahre vorher errichteten Silo hinzugefügt.
    Beginn des Baus des Hauptsammlers Hofratsmühle-Morsbach (bis 1978).
    In diesem Jahr erfolgt die Zusammenlegung der Schulen in Kocherstetten und Morsbach zu einer Einheit, mit dem Sitz des Rektors in Kocherstetten. Schon fünf Jahre vorher war der wechselweise Unterricht der Schüler eingeführt worden.


  • 1976
    Bau des Kindergartens in der Brühlsteige nach Plänen des Architekten Georg Rehberg.
    Morsbach wird mit Lebensmitteln versorgt: Der Künzelsauer Löwenmarkt richtet einen Laden in der ehemaligen Gemeindewaschküche ein.

    1977
    Schlußbelag Buchenweg (bis 1979)
    Bau des Kanals unterhalb der Brühlsteige (bis 1978) und des Kanals bis zum Sportheim.
    Um die Kinder von der Straße zu bekommen, und weil der schöne Spielplatz dem Kindergarten geopfert wurde, wird der Pausenhof bei der Schule neu angelegt.
    Neubau einer 380 kV-Hochspannungsleitung bis 1981. Sie überspannt bei ihrer Kocherüberquerung ganze 980 Meter und ist mit 19 Fliegerwarnkugeln besetzt.

    1978
    Erschließung des Wohnbaugebiets Obere Brühlsteige (bis 1981).
    Verkauf der Kelter an einen Morsbacher Landwirt, welcher sie sinnvoll in seinem Betrieb integriert. Damit ist ein Jahrzehnte währendes Ärgernis aus der Welt geschafft.
    Auf der Höhe, an der Straße nach Künsbach, wird ein Wanderparkplatz angelegt.
    Der Kindergarten bekommt noch einen Spielplatz, das ehemalige Rathaus Parkplätze.

    1979
    Kanal Untere Brühlstraße
    Beginn der Friedhofserweiterung nach Osten (bis 1980) nach Plänen des Gartenarchitekten Hans Krohn. Sowohl am Hang als auch an der Straße müssen hohe Stützmauern gezogen werden. Die erste Beisetzung erfolgt allerdings erst 1988 mit Luise Stirn. Die Kosten betragen 220.000,- DM.
    Anlage des Kocherrandwegs.

    1980
    In einer Märznacht Feueralarm: Im Ortskern brennt es. Eine Scheune wird bei diesem Brand zerstört und mit ihm kommt ein Pferd um.
    Im Juli Gründung des DRK-Ortsvereins Morsbach-Muthof.
    Das im Vorjahr von der Stadt Künzelsau gekaufte Anwesen Schneider wird abgerissen und liegt heute noch brach.


  • 1981
    Kauf des Anwesens Scheel durch die Stadt Künzelsau, welches 1987 an einen Morsbacher weiterveräußert wird.
    Gründung des Tennisclubs Morsbach. In den Folgejahren Bau von Tennisplätzen mit Umkleiden (Stüble) im Gewann Richtung Buchenmühle.
    Erstes Dorffest der Feuerwehr bei den Linden an der Kocherbrücke unter dem Motto „Waterkant am Kocherstrand“. In Zukunft wird dieses Ereignis Tradition.

    1982
    Ausbau der Kanalisation und Wasserversorgung des Altorts.
    Der Aufmerksamkeit der Morsbacher Fußballer verdankt ein Autofahrer, der nachts schwer bei der Madele-Huh-Klinge verunglückt, eine schnelle Rettung und damit sein Leben.
    Auf Befehl der Post: Straßennamen müssen auch in Morsbach weichen, um Doppelbenennungen im Gebiet der Gesamtstadt zu vermeiden. Aus Buchenweg wird Lixenweg, aus Mühlweg Im Rapsrain, aus Kochles- und Kneblesweg Kocherweg.
    Nachdem der Lebensmittelmarkt wieder geschlossen wurde, tritt die evangelische Kirchengemeinde als Pächterin der Gemeindewaschküche auf den Plan. In Morsbach besteht mit rund 330 Gemeindegliedern ein reges, gegenüber der Muttergemeinde Künzelsau ziemlich eigenständiges Leben. Aus eigenen Kräften, unterstützt durch Spenden, machen sich alle an die Gemeindehauseinrichtung. Hier finden sich zukünftig die Räume für Frauengruppe, Jungschar, Chor und Seniorentreff.
    Beginn der Bauarbeiten des Tennisclubs.
    Joseph Kindtner zieht mit seinem Unternehmen nach Amrichshausen. Dort, nicht in Morsbach gibt es die notwendigen Gewerbeflächen.

    1983
    Aufnahme von Morsbach in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes. Alle Hauseigentümer im alten Ortskern sollen nun zu den Renovierungen ihrer Gebäudefassaden Zuschüsse des Landes erhalten. Die Stadt Künzelsau gewährt zusätzlich Beiträge zur Freilegung von Fachwerk. Hierzu veranstaltet am 21. Juli die Gemeinde einen Informationsabend im Hirsch. Leider hält sich die Nachfrage in Grenzen.
    Mit Richard Frank stirbt eine der bedeutenden Morsbacher Unternehmerpersönlichkeiten.

    1984
    Beginn des Bebauungsplanverfahrens für das Wohnbaugebiet Morsbach-West, das um die zukünftige Straße „Im Herrenberg“ die Errichtung von 14 Wohngebäuden ermöglichen soll. 1986 beginnt der Bau der ersten Häuser.
    Peter Fuchs gründet einen Betrieb für Gartenbau und Gartengestaltung.
    Am 1. November wird Harry Schmidt nach 23 Jahren als Bürgermeister bzw. Ortsvorsteher in den Ruhestand versetzt. Neuer Ortsvorsteher ist Peter Fuchs. Dafür zieht Harry Schmidt als Nachfolger von Alois Kretsch in den Gemeinderat der Stadt Künzelsau.
    Nach dem Tode ihres Dirigenten Gäßler gehen die Morsbacher unter Hubert Arnold mit dem Liederkranz in Nitzenhausen zusammen.
    Kanalisation der Ortsdurchfahrt an der L 1045.

    1985
    Ausbau der Ortsdurchfahrt K 2373.
    Auf Beschluß des Ortschaftsrates wird künftig eine regelmäßige Bürgersprechstunde im Rathaus eingerichtet.


  • 1986
    Die Geschäftsstelle Morsbach der Volksbank begeht ihr 75jähriges Jubiläum. Wilhelm Pfau kann für 50jährige Mitgliedschaft geehrt werden.
    Am 8. Juni machen die Morsbacher den zukünftigen Bürgermeister Volker Lenz mit 90,7 % zum Stimmenkönig.
    Der plötzliche gewaltsame Tod eines jungen Morsbachers schreckt den sonst so friedlichen Ort Ende Dezember auf. Zumal erst einen Tag vorher zwei junge Männer im Garnberger Steinbruch aufsehenerregend den Tod gesucht hatten.

    1987

    Bei der Volkszählung schlägt Morsbach mit 577 Einwohnern zu Buche.
    Dorfplatzumgestaltung mit Lange und Kurze Gasse beginnt. Belustigung und Verärgerung zugleich bietet der „Bienenfleiß“ vom Personal eines Subunternehmers.
    Amtsbote Johann Burkert stirbt. Mit dem „Daniel“ verliert Morsbach seine lebende Chronik und ein Original.
    Im September erstes Platzkonzert der Stadtkapelle Künzelsau. Auch eine willkommene Veranstaltung, die regelmäßig wiederholt wird.
    Kauf eines Traktors für den Fronmeister.

    1988
    Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Morsbach-Garnberg dient nicht nur der Verbesserung eines Feldwegs, sondern ist als Vorarbeit für den bevorstehenden Neubau der Künzelsauer Kocherbrücke gedacht. Hierfür soll die Straße als eine von mehreren Umleitungsstrecken genutzt werden, um keinen Stau in Künzelsau aufkommen zu lassen.
    Am 9. März brennt das Hundezüchterheim durch den Kurzschluß in einer elektrischen Zuleitung völlig aus. Die Mitglieder schreiten trotz der 100.000,- DM Schaden sofort zu einem Neubau.
    Am 15. März Höhepunkt eines mehrere Tage währenden Kocher-Hochwassers.
    2. und 3. Juli Lindenfest „Dorfidylle Anno Dazumal“.
    Mittels einer Brücke an der Buchenmühle kann ein Radweg Morsbach-Kocherstetten gebaut werden. Eine hilfreiche Einrichtung für Schüler und Arbeitnehmer, aber auch interessant für Radsportler, können sie jetzt doch weit über Schwäbisch Hall und Neuenstadt hinaus im Kochertal auf Radwegen fahren.

    1989
    In diesem Jahr erfolgte der Verkauf des heruntergekommenen, aber denkmalgeschützten Armenhauses an idealistische, tatkräftige Privatleute, die es in der Folgezeit zu ihrem ansehnlichen Heim umbauen.
    Zu verzeichnen ist auch die Neugestaltung Rathausplatz/Im Rapsrain. Zum einen werden die dem Rathaus gegenüberliegenden Parkplätze gepflastert, zum anderen wird die bislang in schlechtem Zustand befindliche Einmündung des Rapsrains in den Dorfplatz ausgebaut und ein Gehweg angelegt. Auch die Straßenbeleuchtung erfährt ihre Sanierung bzw. Erweiterung. Im Zuge weiterer Straßeninstandsetzungsarbeiten wird gleichzeitig die Straße Im Rapsrain verbreitert und eine Stützmauer errichtet.
    Der Verein für Deutsche Schäferhunde feiert sein 30. Jubiläum und die Einweihung des wiederaufgebauten Vereinsheimes.
    Der Kindergarten wird mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.
    Eine Bürgerinformation zum Baugebiet Obere Brühlsteige wird am 26. Juni durchgeführt.
    Eine Antennengemeinschaft wird gegründet. Zukünftig soll Satellitenfernsehen für alle Interessierte zur Verfügung stehen.

    1990
    Ein Hochwasser am 15. Februar lädt überaus viel Treibgut ab.
    Die Stadt Künzelsau erwirbt ein Häuschen im Kernortbereich und richtet darin vorübergehend eine Asylantenwohnung ein.
    Nachdem in der Hofratsmühle eine Außenstelle der Fachhochschule Heilbronn ihre Arbeit aufgenommen hatte, wird in Morsbach über die Errichtung eines Studentenwohnheims heiß diskutiert.
    Offizieller Abschluß der Dorfentwicklungsmaßnahme durch ein Dorffest mit allen Vereinen im August.
    Für sein langjähriges Engagement in der Kommunalpolitik, in berufsständischen Organisationen und im Sport wird Harry Schmidt am 31. August mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
    Einführung von Tempo-30-Zonen im Altort.
    Reparatur der Pumpleitung bringt Linderung der Wasserprobleme, aber noch keine endgültige Lösung.


  • 1992
    Abschluß des Oberflächenwasserbauprogramms.
    Bürgerversammlung mit Bürgermeister Lenz am 20. März. Heiße Debatten über die Nutzung der Schafscheuer und die Sanierung der Duschräume.

    1993
    Helmut Maurer, Gründervater des SV Morsbach, Ausschußmitglied und Platzkassier, stirbt nach längerer Krankheit. Nur wenige Monate nach seinem Bruder Erwin, einem profilierten Unternehmer und großzügigen Förderer des Sportvereins.
    Wenige Tage vor Weihnachten, am 21. Dezember, beschert der Kocher uns ein verheerendes Hochwasser.

    1994
    Erneut Hochwasser am 13. April.
    Richard Munz löst Peter Fuchs auf dessen eigenen Wunsch als Ortsvorsteher ab.
    August Lindenfest
    Die Neuberechnung bei der unechten Teilortswahl führt zum Verlust des Gemeinderatssitzes. Aufgrund der zu geringen Einwohnerzahl hat der Ortsteil keinen Anspruch mehr auf den eigenen Vertreter im Stadtparlament.

    1995
    Mit Friedrich Hofacker stirbt das zweite Gründungsmitglied des Sportvereins.
    Eine Landmetzgerei öffnet ihre Pforten.
    Der Einbau erhöhter Pflasterbänder in die Straßenbeläge als zusätzliche Maßnahme zur Verkehrsberuhigung ist erfolgt.
    Die Verbindungstreppe zwischen Vollmertstraße und Weinbergstraße wird gerichtet.

    1996
    Im Jubiläumsjahr des Sportvereins, am 31. Januar zählt der Ort 579 Einwohner.